Alia Mossalam, eine ägyptische Historikerin, die als EUME Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung am Berliner Forum Transregionale Studien und am Lautarchiv der Humboldt Universität forscht, hat einen schönen Beitrag geschrieben, der den Lockdown für Kinder als "Reise des Erlebnislernens" beschreibt. Mossalam wirbt in ihrem Artikel dafür, dass es auch nach der Corona-Pause nicht nur um den Schulstoff, sondern auch um das entdeckend-forschende Lernen gehen sollte. "Wie für viele andere Eltern während des Lockdowns war für uns die größte Herausforderung, unseren Kindern gleichzeitig gute Lehrer, Eltern und Freunde zu sein. Und natürlich unsere eigene Arbeit gänzlich zurückzustellen. […] Wenn wir also nicht gerade damit kämpften, die Homeschooling-Aufgaben zu erfüllen, wurde der Lockdown zu einer Reise des Erlebnislernens. […] Der Lockdown fiel in die wundervollste Zeit des Jahres: Also erforschten wir für zwei Wochen den Frühling. Wir experimentierten mit Pflanzensamen, beobachteten täglich das Explodieren der Knospen in unserer Nachbarschaft, wir trockneten die ersten Blütenblätter, die zuvor von den ersten Bienen besucht worden waren und tauchten ein in das Erwachen des Lebens um uns herum."