"Klimaschutz lohnt sich immer"

Erzieherin und Kind stehen sich mit Ahorn-Samen auf den Nasen gegenüber
© Christoph Wehrer / Stiftung Kinder forschen

Warum wird es im Sommer so heiß? Wo kommt der viele Regen her und wo bleibt der Schnee im Winter? Kinder nehmen den Klimawandel wahr und haben Fragen. Fragen, die nicht immer leicht zu beantworten sind. Denn wie können wir mit Kindern über ein Thema sprechen, das auch für uns Erwachsene nur schwer begreifbar ist? Zwei Pädagog:innen haben unsere neue Fortbildung Was macht der Schneehase ohne Schnee? Klimawandel begreifen, gemeinsam handeln besucht und berichten, warum es oft die kleinen Dinge sind, die Großes bewirken. 

Erzieherin steht vor ihrer Kita
© privat
Simone Möllendorf, Erzieherin in der Kita Kükennest in Kleinmachnow

Simone Möllendorf ist pädagogische Fachkraft in der Kita Kükennest in Kleinmachnow. Klimaschutz bewegt die Kita schon länger. Ihre Kita war die erste, die den CO2-Rechner von Greenpeace ausgefüllt und damit ihren Energieverbrauch ermittelt hat. „Das hat uns wachgerüttelt“, erzählt Simone Möllendorf. Die Kita wollte herausfinden, wie sie Strom sparen und ihre Klimabilanz verbessern kann. Gesagt, getan! Bei einem „Tag ohne Strom“ sei ihnen erst klar geworden,  „für was wir alles Strom verbrauchen“, berichtet die Pädagogin. Jetzt verteilen die Kinder „Stromfressermonster“, wenn sie der Meinung sind, dass zu viel Strom verbraucht wird.

Die Dinge anzupacken und gemeinsam aktiv zu werden steht in der Kita Kükennest an der Tagesordnung. Das „Materialbuffet“ der neuen Fortbildung, wie es Simone Möllendorf nennt, bietet viele weitere Ideen, die sie direkt mit den Kindern in der Praxis umsetzen möchte. Von einem selbst gebauten Regenmesser bis hin zu selbstgemachten Mückenspray oder dem Wimmelposter mit Tipps zu Klimaanpassungen: „Die Fortbildung bietet viele Anregungen, was wir konkret mit den Kindern in der Kita tun können“, berichtet Simone Möllendorf.

Die kleinen Dinge

Erzieher
© privat
Maximilian Lüssow, Hort-Erzieher in der Kinderakademie in Eberswalde

Werkzeuge an die Hand zu bekommen, das war auch Maximilian Lüssow wichtig, der als Hort-Erzieher in der Kinderakademie in Eberswalde tätig ist. „Eine Bewässerungsanlage oder ein Regenmesser ist eine einfache Sache, die ich auch mit den jüngeren Kindern umsetzen kann, um sie an das Thema heranzuführen. Es sind diese kleinen, einfachen Dinge, die oft einen großen Effekt haben“, meint Maximilian Lüssow.

Das Wort „einfach“ fällt im Zusammenhang mit dem Klimawandel eher selten. Die neue Fortbildung aber zeigt, „wie einfach es sein kann, das Thema aufzugreifen“, sagt Maximilian Lüssow. „Ich kann mir vorstellen, dass viele Pädagoginnen und Pädagogen unsicher sind, wie sie das Thema angehen sollen. Sie wollen alles richtig machen. So ging es mir auch. Aber nach der Fortbildung hatte ich das Gefühl: ‚Ok, jetzt bin ich im Boot und kann mitreden!‘ Wenn man sich selbst in einem Thema fit fühlt, ist es natürlich viel einfacher, sich mit Kindern dazu auszutauschen“, findet der Pädagoge.

 

Wir legen die Grundlagen für das klimaverträgliche Verhalten der Kinder

Simone Möllendorf

In einem Boot zu sitzen – mit diesem Gefühl sind Simone Möllendorf und Maximilian Lüssow aus der Fortbildung gegangen. „Gerade wir Erwachsenen haben oft das Gefühl vor einer riesen Aufgabe zu stehen und allein zu sein. In der Fortbildung habe ich gemerkt, dass es viele Menschen gibt, denen das Thema am Herzen liegt. Es ist ein Irrglaube, dass wir nichts bewegen können. Diese Angst müssen wir den Menschen nehmen – und das so früh wie möglich“, erklärt Maximilian Lüssow.

Da kann sich Simone Möllendorf nur anschließen. „Wir legen die Grundlagen für das klimaverträgliche Verhalten der Kinder“, sagt sie. „Wenn wir es schaffen, sie zu sensibilisieren und ermutigen, selbst zu denken, dann ist das ein großer Schritt in die richtige Richtung. Klimaschutz lohnt sich immer. Das Wichtigste ist, dass wir dranbleiben und nicht aufgeben. Die Fortbildung kommt genau zur richtigen Zeit“, sagt Simone Möllendorf.

 

Kommst du auch mit ins Boot?

Ein Schneehase sitzt zwischen Felsen
© iStock.com/Dgwildlife

Besuche unsere neue Fortbildung "Was macht der Schneehase ohne Schnee? Klimawandel begreifen, gemeinsam handeln" in deiner Region! Auf unserer Website findest du weitere Informationen zur Anmeldung.

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Portrait von Winona von Vlahovits
Autor/in: Winona von Vlahovits

Als Referentin für Digitale Kommunikation und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) denke ich zusammen, was zusammengehört: MINT-Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Ich bin überzeugt: MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung macht Kinder stark für die Zukunft und hilft uns dabei, eine nachhaltige und gerechte Welt zu gestalten.

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