KW34: Die Schule der Zukunft?

Kinder zeigen gespannt auf verschiedene Bilder
© Christoph Wehrer/ Stiftung Kinder forschen
Der wöchentliche Lauf durch die Nachrichten rund um Bildungsthemen.

BUNDESWEIT

Die Bundesregierung will Kitas auch nach 2022 finanziell unterstützen

Anlässlich einer Zwischenbilanz zum Gute-KiTa-Gesetz teilte Familienministerin Giffey mit, der Bund möchte sich auch nach 2022 weiter an der frühkindlichen Bildung in Kitas beteiligen. „Ich freue mich sehr, dass das Gute-KiTa-Gesetz von den Ländern mit so viel Engagement umgesetzt wird und dass viele Länder zusätzlich mehr Landesmittel zur Verfügung stellen werden. So schaffen wir gemeinsam einen großen Schritt nach vorne. Dass Kinder schon früh gefördert und gut betreut werden, ist eine nationale Zukunftsaufgabe, die nur gemeinsam zu bewältigen ist. Dazu passt auch, dass die Bundesregierung im Rahmen der Kommission gleichwertige Lebensverhältnisse entschieden hat, auch nach 2022 weiter seine Verantwortung für die frühkindliche Bildung wahrzunehmen“, so Giffey. Neun Bundesländer haben ihren Gute-KiTa-Vertrag bereits unterzeichnet: Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachen, Brandenburg, das Saarland und Bremen. Im Laufe des Herbstes werden alle Länder mit dem Bund ihre Verträge abgeschlossen haben.

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, fordert eine Reform der Kultusministerkonferenz

Angesichts zahlreicher Probleme in Schulen hat der Philologenverband eine grundlegende Reform der Kultusministerkonferenz gefordert. „Jährlich wechselnde Schwerpunktsetzungen erschweren das substanzielle Angehen der länderübergreifenden Probleme“, sagte Verbandschefin Prof. Susanne Lin-Klitzing. Sie schlägt deshalb vor, die Präsidentschaft längerfristig zu regeln. „Nicht nur angesichts des Dauerproblems Lehrkräftemangel ist eine grundlegende Reform der Kultusministerkonferenz notwendig. Deshalb: Keine einjährige Amtszeit des Präsidenten mehr, sondern mindestens eine dreijährige! Kein amtierender Kultusminister sollte mehr Präsident sein, sondern einer oder eine, die diesen Ministerposten bereits hinter sich hat“, fordert Lin-Klitzing. „Ich halte eine Professionalisierung der Arbeit der Kultusministerkonferenz für unbedingt nötig, um die Probleme im Bildungsbereich langfristig lösen zu können. Dazu gehören die Vergleichbarkeit des Abiturs auf höherem Niveau sowie der anderen Schulabschlüsse, die Digitalisierung und der wiederkehrende ‚Schweinezyklus‘ von regelmäßig zu vielen und zu wenigen Lehrkräften. Hier brauchen wir längerfristige Perspektiven.“

Deutscher Philologenverband

RHEINLAND-PFALZ

Kita-Zukunftsgesetz beschlossen

Am Mittwoch hat der rheinland-pfälzische Landtag das umstrittene Kita-Zukunftsgesetz beschlossen. Das neue Gesetz sieht mehr Geld für Personal und einen besseren Betreuungsschlüssel für die Kinder vor. Jährlich fließen rund 80 Millionen Euro zusätzlich in die 2.600 Kitas des Landes. Für die Umsetzung nutzt die Regierung auch Mittel aus dem Gute-KiTa-Gesetz des Bundes. Die Opposition aus CDU und AfD lehnten die Gesetzesnovelle ab. Die CDU hatte einen deutlich besseren Personalschlüssel für die Betreuung Zweijähriger sowie eine leichte Anhebung bei allen übrigen Kindern gefordert. Sie nannte das Gesetz eine Mogelpackung. Auch die AfD forderte vor allem für die Kleinsten einen besseren Betreuungsschlüssel. Die Ampel-Fraktionen von SPD, FDP und Grünen stimmten dem neuen Gesetz zu. Bildungsministerin Hubig sagte, die Änderungsvorschläge der CDU hätten Mehrausgaben von fast einer Milliarde Euro bedeutet, ohne dass die Finanzierung dafür geklärt sei. Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig betonte, wie wichtig der Schritt zu einer neuen gesetzlichen Grundlage sei. „Das aktuelle Kita-Gesetz stammt von 1991. In den letzten 28 Jahren aber hat sich die Welt weitergedreht. Ein neues Gesetz, das den aktuellen Herausforderungen und Bedürfnissen gerecht wird, war deshalb überfällig – und wir haben es vorgelegt. 80 Millionen Euro zusätzlich nimmt das Land dafür jedes Jahr in die Hand. Damit alle Kitas künftig ein gutes Mittagessen anbieten können, unterstützen wir die Träger außerdem mit 13,5 Millionen Euro für Kita-Küchen“, so die Ministerin. „Das Gesetz schafft landesweit einheitliche und transparente Standards. Weil wir finden, dass es überall und für jedes Kind die bestmögliche frühkindliche Bildung geben muss.“

Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz

SACHSEN

Die Schule der Zukunft in Dresden eröffnet

Rund 200 Schülerinnen und Schüler, zehn Lehrkräfte, ein Plattenbau als Schulgebäude – klingt zunächst wenig spektakulär. Der pädagogische Ansatz der Schule ist es allerdings umso mehr – digital, individuell, inklusiv, jahrgangsübergreifend und fächerverbindend. Die Universitätsschule Dresden ist ein gemeinsames Projekt zwischen der Technischen Universität Dresden und der Landeshauptstadt Dresden als Schulträger. Zum ersten Mal wird Schule ausgehend von der Entwicklung jedes einzelnen Schülers geplant und ermöglicht damit individuelle Lernwege. Digitale Werkzeuge unterstützen die Schulorganisation. Gleichzeitig erhalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Vielzahl von Daten, die es ihnen ermöglichen, das Lernen in Schulen umfassend zu erforschen. „Die Schülerinnen und Schüler werden eine ganz andere Form des Unterrichts kennenlernen“, sagt der Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller Steinhagen. „Eine Schule, die Lernen in neuen Dimensionen denkt – bei der das individuelle Lernen und der Entwicklungsweg jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers im Mittelpunkt stehen. Für uns als TU Dresden ist die Universitätsschule ein Meilenstein in der Bildungsforschung und in der Lehrerbildung, die sich nicht zuletzt auch der zunehmenden Digitalisierung annimmt.“ News4Teachers hat mit der Bildungsforscherin Prof. Anke Langner, die das Modell wissenschaftlich leitet, gesprochen. „Bei uns geht Schule vom Lern- und Lehrprozess des Schülers aus, das ist einzigartig“, erklärt Langner. Eine speziell dafür entwickelte Lern- und Schulmanagementsoftware begleite das Lernen. „Es geht nicht darum, Realität durch Virtualität zu ersetzen“, sagt die Professorin. Vielmehr werde der Lernprozess des Einzelnen nachvollziehbar, die Schülerinnen und Schüler könnten sich selbst managen und die Schulorganisation passe sich an.

News4Teachers.de

SACHSEN-ANHALT

Sachsen-Anhalt unterzeichnet Gute-KiTa-Vertrag

Als weiteres Bundesland hat nun Sachsen-Anhalt den Gute-KiTa-Vertrag unterzeichnet. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Sozialministerin Petra Grimm-Benne haben am 23. August in Halle den Vertrag zur Umsetzung des Gute-KiTa-Gesetzes in Sachsen-Anhalt unterzeichnet. Bis 2022 erhält das Land dadurch rund 140 Millionen Euro vom Bund zur Verbesserung der Kindertagesbetreuung. Sachsen-Anhalt wird die Mittel dafür einsetzen, Fachkräfte zu gewinnen und im Beruf zu halten und Eltern finanziell zu entlasten.

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Portrait von Anna Lenke
Autor/in: Anna Lenke

In der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ unterstütze ich das Team Presse, Public Affairs und Digitale Kommunikation u.a. mit dem wöchentlichen Nachrichtenmonitoring und dem Pressespiegel. Während meines dualen Studiums in Bielefeld habe ich bereits erste Kommunikationserfahrungen sammeln können. Mir macht die Arbeit im bildungspolitischen Umfeld sehr viel Spaß und ich freue mich auf die kommenden Zeiten in der Stiftung.

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