KW26: Internetnutzung für Kinder immer wichtiger

Ein Kind hält ein Smartphone in den Händen
© Christoph Wehrer/ Stiftung Kinder forschen
Der wöchentliche Lauf durch die Nachrichten rund um Bildungsthemen.

BUNDESWEIT

UNESCO-Weltkonferenz zu Bildung für nachhaltige Entwicklung findet in Deutschland statt

Das BMBF richtet gemeinsam mit der UNESCO vom 2. bis 4. Juni 2020 die Auftaktkonferenz zum UNESCO-Programm zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele aus. Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek: „Bildung ist die Grundlage nachhaltigen Handelns. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung können wir erreichen, wenn immer mehr Menschen zukunftsfähig denken und handeln. Deshalb ist Bildung für nachhaltige Entwicklung so wichtig.“ Zu der dreitägigen Veranstaltung werden etwa 800 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft aus allen UNESCO-Mitgliedstaaten erwartet. Die internationalen Experten werden bei der Konferenz über die strategische Ausgestaltung des neuen UNESCO-Programms beraten und Maßnahmen zur Umsetzung beschließen. Unter der Federführung des BMBF hat die Bundesregierung 2017 den Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit konkreten Vorschlägen verabschiedet, wie nachhaltiges Handeln optimal gelernt und strukturell verstetigt werden kann. Ein Ziel des Nationalen Aktionsplans BNE liegt beispielsweise in der Berücksichtigung von Nachhaltigkeit in den Curricula, Lehrplänen und Ausbildungsordnungen.

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Frauen in MINT-Berufen – Millionenschwere Programme haben die Lage kaum verändert

Seit Jahren versucht der Bund gegen den niedrigen Frauenanteil in MINT-Berufen vorzugehen. Dafür wurden millionenschwere Programme geschaffen, mit denen Mädchen und junge Frauen begeistert werden sollen. Nach Angaben des Bildungsministeriums fließen in die Initiativen jedes Jahr 25 bis 30 Millionen Euro. Allerdings mit nur mäßigem Erfolg. In den vergangenen sechs Jahren hat sich in den technisch-naturwissenschaftlichen Berufen der Frauenanteil lediglich um 1,7 Prozent erhöht. Bildungsministerin Karliczek spricht von einer „positiven Entwicklung“. Thomas Sattelberger nennt diese Entwicklung angesichts der dramatischen Expertenlücke eher beschämend. Laut Sattelberger versuchen die Programme vor allem Interesse zu erzeugen. Andere Faktoren seien jedoch entscheidender. Etwa die „tief verankerten Stereotypen“, von denen die Bildungsexpertin der Grünen, Margit Stumpp, spricht. Gleichzeitig, sagt Stumpp, fehlen Vorbilder. Und schließlich das „mangelnde Selbstvertrauen der Mädchen in ihre Fähigkeiten“, wie es Ulrich Trautwein, Professor für Bildungsforschung an der Universität Tübingen, nennt. „Wenn es schon in der Grundschule heißt, Mädchen sind gut im Lesen, Jungs gut in Mathe, glaubt man irgendwann daran“, sagt er. „Die meisten MINT-Programme kommen daher zu spät“, sagt Trautwein. In den weitergehenden Schulen seien diese Wahrnehmungen schon verinnerlicht, die Initiativen wirkungslos. „Solange es jedoch nicht den politischen Wille dazu gibt, unter anderem weil Fachkräfte auch in typischen Frauenberufen inzwischen Mangelware sind“, so Stumpp, „wird sich am geringen Frauenanteil in den MINT-Berufen nichts ändern.“

Berliner Morgenpost

Mobile Internetnutzung für Kinder immer wichtiger

Die neue KIM-Studie 2018 (Kindheit, Internet, Medien) gibt einen Einblick in das Medienverhalten von 6 bis 13-Jährigen. Mittlerweile besitzen in dieser Altersgruppe zwei von fünf Kindern ein eigenes Smartphone. Dieses steht auch bei der täglichen Internetnutzung an erster Stelle. Das mobile Internet spielt also schon im Alltag von Kindern eine große Rolle und hat im Vergleich zu 2016 deutlich zugenommen: Handy/Smartphone (2016: 45 %; 2018: 58 %), Tablet (2016: 13 %; 2018: 21 %) und Spielekonsolen (2016: 14 %; 2018: 19 %). Dagegen wird nun weniger am Computer oder Laptop gesurft (2016: 81 %; 2018: 76 %).

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

SACHSEN

Neue Lehrpläne an Sachsens Schulen

Mehr politische Bildung, Medienbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung – das ist das Ziele der überarbeiteten Lehrpläne, die ab kommendem Schuljahr Grundlage des Unterrichts an allgemeinbildenden Schulen sein werden. Kultusminister Christian Piwarz stellte die Lehrpläne am Mittwoch in Dresden vor. „Der Umgang mit Pluralität und Digitalisierung in der Gesellschaft, die Reaktion auf klimatische Veränderungen sowie die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen sind zukunftsentscheidende Fragen. Diese Fragen müssen auch im Unterricht umfassend behandelt werden“, machte der Kultusminister deutlich. Schule müsse Schüler ermutigen, sich mit Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, mit Politik, Wirtschaft und Umwelt auseinanderzusetzen. Schule muss aber auch Schüler befähigen, sich kompetent, souverän und kritisch mit Medien auseinanderzusetzen“, unterstrich der Minister.

Sachsen.de
Portrait von Anna Lenke
Autor/in: Anna Lenke

In der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ unterstütze ich das Team Presse, Public Affairs und Digitale Kommunikation u.a. mit dem wöchentlichen Nachrichtenmonitoring und dem Pressespiegel. Während meines dualen Studiums in Bielefeld habe ich bereits erste Kommunikationserfahrungen sammeln können. Mir macht die Arbeit im bildungspolitischen Umfeld sehr viel Spaß und ich freue mich auf die kommenden Zeiten in der Stiftung.

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