Eine Studie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt: Acht von zehn Erzieherinnen und Erzieher in Deutschland fühlen sich durch ein als unangemessen empfundenes Gehalt belastet. Auch zu viel Zeitdruck und ein hohes Arbeitspensum sind Belastungsfaktoren. Nicht nur auf dem Gehaltszettel, sondern auch vonseiten der Vorgesetzten mangelt es sieben von zehn Erzieherinnen an Anerkennung, drei Viertel sehen schlechte Aufstiegschancen. Für die Studie wurden Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ausgewertet. Auf Basis der bis Ende des Jahres 2019 reichenden Daten lässt sich untersuchen, welche Belastungen Erzieherinnen und Erzieher empfinden und wie zufrieden sie mit verschiedenen Bereichen ihres Lebens sind. Eine zentrale Erkenntnis: Erzieherinnen und Erzieher sind mit Blick auf ihre Arbeit, ihr Einkommen und auch ihr Leben allgemein unzufriedener als Grundschullehrkräfte. Infolge der Corona-Pandemie haben die Belastungen für Erzieherinnen womöglich noch weiter zugenommen, erklärt Spieß. Vor dem Hintergrund der Studienergebnisse und des weiter immens steigenden Bedarfs an pädagogischem Fachpersonal – beispielsweise auch für den vom Bundeskabinett kürzlich verabschiedeten Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz für Grundschulkinder – sprechen sich Spieß, Gambaro und Westermaier dafür aus, Attraktivitätsoffensiven für den Erzieherberuf auszubauen. "Mehr Personal, höhere Löhne und mehr Weiterbildungsmöglichkeiten sind dabei nur wenige Teile eines größeren Puzzles", sagt Spieß.