KW45: Medienkompetenzen in der 8. Klasse

Auf dem Bild sieht man die Hände einer Person, die ein Smartphone in der Hand hält
© Christoph Wehrer/Stiftung Kinder forschen
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BUNDESWEIT

Studie zu Medienkompetenzen von Schülerinnen und Schülern publiziert

Wie recherchiert man Informationen mit Computer oder Tablet? Woher weiß man, ob sie glaubwürdig sind? Die internationale Vergleichsstudie „International Computer and Information Literacy Study“ (ICILS) misst die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 8, Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich. Verantwortet wird die ICILS von der Organisation „International Association of the Evaluation of Educational Achievement” (IEA). Die IAE testete im vergangenen Jahr 46 000 Schülerinnen und Schüler. Die Ergebnisse: Mädchen sind im Durchschnitt geschickter als Jungen darin, Aufgaben am Computer zu lösen. Das gilt für alle untersuchten Länder. Auch die soziale Herkunft wirkt sich auf die Computerfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler aus. Haben die Eltern einen Hochschulabschluss, schnitten die Schüler um gut 31 Punkte besser ab als ihre Klassenkameraden aus Nicht-Akademiker-Familien. Laut der Erhebung haben zwar die meisten Schülerinnen und Schüler in Deutschland Zugriff auf softwarebezogene Lernressourcen, doch nur 66 Prozent sagen, die Schule habe ihnen beigebracht, mithilfe der Technik Informationen zu suchen. Der internationale Durchschnitt liegt bei 74 Prozent. Die ICIL-Forscher warnen allerdings vor der Vorstellung, mit ein paar mehr Notebooks und Tablets in den Klassenräumen wäre es getan. Die Computerausstattung der Schulen, so stellten sie in ihrem Ländervergleich fest, führt noch nicht automatisch zu mehr Computerkompetenz der Schülerinnen und Schüler. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek äußerte sich zur Studie: "Die Ergebnisse der Studie ICILS 2018 zeigen: Wir stehen bei der digitalen Bildung in unseren Schulen vor großen Herausforderungen. Es ist insbesondere nicht hinnehmbar, dass weiterhin ein starker Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und dem kompetenten Umgang der Jugendlichen mit den digitalen Medien besteht. Ich freue mich daher, dass ich mit den Ländern einig bin: Die Studie weist darauf hin, dass wir an mehreren Stellschrauben gleichzeitig ansetzen müssen. Neben der systematischen Erweiterung der IT-Infrastruktur und -Ausstattung der Schulen, ist eine kontinuierliche Qualifizierung der Lehrkräfte und Schulleitungen genauso wichtig wie der Blick auf Inhalte. Der DigitalPakt Schule setzt daher an der richtigen Stelle an. Er gibt der gesamten Entwicklung in diesem Bereich einen kräftigen Schub. Zusätzlich fördert das BMBF Forschung zur Digitalisierung im Bildungsbereich […]".

Homepage IEA

HESSEN

Stärkung bildungssprachlicher Kompetenzen

Unter dem Motto "Gutes Deutsch - bessere Chancen!" veranstaltete das Hessische Kultusministerium am 2. November einen landesweiten schulischen Kongress. Mehr als 800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Schulleitungen, Lehrkräfte und Ehrenamtliche an Schulen tauschten sich über neueste Erkenntnisse der Sprachförderung aus. Kultusminister Lorz betonte die Bedeutung von Sprachkompetenz: "Nur wer die deutsche Sprache beherrscht, kann dem Unterricht folgen und in der Schule erfolgreich sein. Deshalb ist das Erlernen der Bildungssprache Deutsch über alle Fächer hinweg wesentlicher Bestandteil unseres schulischen Angebots und entscheidend für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Alle Schülerinnen und Schüler sollen entsprechend ihrer individuellen Begabungen und Bedarfe die notwendigen Kompetenzen erwerben, die nötig sind, um sich eine Meinung bilden zu können, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und als vollwertige und mündige Mitglieder an unserer Gesellschaft teilzuhaben. Dazu ist Sprache der entscheidende Schlüssel", so Lorz. Während an Schulen und in der Lehrerbildung auch dank der guten Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Kooperationspartnern bereits viel erreicht sei, blieben die Herausforderungen dennoch weiter hoch. "Auch wenn das Vorlesen von entscheidender Bedeutung für den Spracherwerb von Kindern ist, liest ein beträchtlicher Teil der Eltern seinen Kindern nicht oder nur unregelmäßig vor. Einmal Versäumtes kann die Schule aber später nur noch schwer nachholen. Ich ermutige deshalb alle Eltern, Kindern wieder mehr vorzulesen und ihnen frühzeitig ein Gespür für Sprache zu vermitteln, sei es aus Büchern oder digital. Die gewonnenen Erkenntnisse auf diesem Kongress bestätigen uns darin."

Hessisches Kultusministerium
Portrait von Anna Lenke
Autor/in: Anna Lenke

In der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ unterstütze ich das Team Presse, Public Affairs und Digitale Kommunikation u.a. mit dem wöchentlichen Nachrichtenmonitoring und dem Pressespiegel. Während meines dualen Studiums in Bielefeld habe ich bereits erste Kommunikationserfahrungen sammeln können. Mir macht die Arbeit im bildungspolitischen Umfeld sehr viel Spaß und ich freue mich auf die kommenden Zeiten in der Stiftung.

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