KW04: Pisa-Auswertung - Berufswünsche von Jugendlichen

Auf dem Bild sieht man ein Mädchen und einen Jungen mit einem Wasserglas
© Christoph Wehrer/ Stiftung Kinder forschen
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BUNDESWEIT

Eine Studie der OECD zeigt – Jugendliche sehen ihre Zukunft überwiegend in traditionellen Berufen

Die OECD legte am Mittwoch eine Sonderauswertung der neuesten PISA-Studie vor und kommt zu dem Schluss, dass Jugendliche in den OECD-Ländern vor allem traditionelle Berufe anstreben. Beim Schulleistungsvergleich PISA wurden neben den obligatorischen Tests auch persönliche Daten erhoben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden zum Beispiel gefragt, in welchem Beruf sie glauben, später einmal zu arbeiten. Die meisten 15-jährigen Mädchen in Deutschland (10,4 Prozent) sehen sich im Alter von 30 als Lehrerin. Die meisten 15-Jährigen Jungen erwarten (6,7 Prozent), dass sie mit 30 IT-Spezialist sein werden. Auffällig ist außerdem, dass sich die Berufsvorstellungen zwischen den Geschlechtern weiterhin deutlich unterscheiden. Jungen, die bei PISA in Mathematik und Naturwissenschaften gut abschnitten, interessierten sich weit häufiger für einen Beruf im Bereich Naturwissenschaften oder Ingenieurwesen als Mädchen. Mädchen, die hier gut abschnitten, visierten häufiger eine berufliche Zukunft im Gesundheitswesen an. Der Bildungsdirektor der OECD, Andreas Schleicher, forderte am Mittwoch, dass die Themen Berufsberatung und Arbeitswelt in den Schulen der OECD-Länder einen deutlich höheren Stellenwert bekommen sollten. „Man kann nicht werden, was man nicht kennt“, sagte er bei einem Fachgespräch am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Schleicher schlug vor, mehr Arbeitgeber und Jobmessen an die Schulen zu bringen. "In der Bildung müssen wir uns mehr auf die Was-, anstatt auf die Wie-Frage konzentrieren", so Schleicher.

OECD

Ausbau der Ganztagsbetreuung finanziert sich zum Teil selbst

Welche Auswirkungen hat der Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder auf die Erwerbstätigkeit der Eltern und insbesondere der Mütter? Dieser Frage ist das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im Auftrag des BMFSFJ in einem Gutachten nachgegangen. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und Prof. Dr. C. Katharina Spieß (Leiterin der Abteilung Bildung und Familie im DIW Berlin) haben die Ergebnisse am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Kernergebnis des Gutachtens ist: Die Erwerbstätigkeit und das Erwerbsvolumen von Müttern steigt, wenn es mehr Ganztagsangebote für Grundschulkinder gibt. Familien haben dadurch ein höheres Einkommen und sind seltener auf Sozialtransfers angewiesen. Und auch die öffentlichen Haushalte profitieren von höheren Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen und müssen weniger für Sozialtransfers ausgeben. "Für uns als Familienministerium geht es beim Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung vor allem um die Chancengerechtigkeit für alle Kinder und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Davon profitieren Kinder, Eltern und auch die Arbeitgeber. Was bisher aber kaum diskutiert wird: Die Ganztagsbetreuung hat auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen – und der liegt unserem Gutachten zufolge bei bis zu 2 Milliarden Euro pro Jahr. Das ist also ein weiteres, gutes Argument, um intensiv am Ausbau der Ganztagsbetreuung zu arbeiten", so Giffey.

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

NIEDERSACHSEN

Unterrichtsversorgung bei 99,6 Prozent

Die Unterrichtsversorgung an den niedersächsischen öffentlichen allgemein bildenden Schulen hat sich im Schuljahr 2019/2020 erneut leicht verbessert und erreicht einen Wert von 99,6 Prozent im landesweiten Schnitt, wie Kultusminister Grant Hendrik Tonne am vergangenen Freitag mitteilte. Damit sei eine Verbesserung um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresstichtag zu verzeichnen. Der Minister sprach von einem "soliden UV-Wert" und einem "weiteren Schritt nach vorne". Der Stichtag zur Erhebung der Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2019/2020 war der 29.08.2019. Die bessere Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2019/2020 ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass das Land Niedersachsen erneut deutlich mehr Lehrkräfte einstellen konnte, als aus dem aktiven Schuldienst ausgetreten sind.

Niedersächsisches Kultusministerium
Portrait von Anna Lenke
Autor/in: Anna Lenke

In der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ unterstütze ich das Team Presse, Public Affairs und Digitale Kommunikation u.a. mit dem wöchentlichen Nachrichtenmonitoring und dem Pressespiegel. Während meines dualen Studiums in Bielefeld habe ich bereits erste Kommunikationserfahrungen sammeln können. Mir macht die Arbeit im bildungspolitischen Umfeld sehr viel Spaß und ich freue mich auf die kommenden Zeiten in der Stiftung.

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