BNE und Baukultur?

Ute Krümmel auf dem Konvent der Baukultur 2018.
© Till Budde für die Bundesstiftung Baukultur
Wie passen Bildung für nachhaltige Entwicklung und Baukulturelle Bildung zusammen? Diskussion auf dem Konvent der Baukultur 2018.

Die Stiftung hat mit Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ihr Fortbildungsangebot für Kitas, Horte und Grundschulen erweitert. Damit inspiriert sie auch ganz andere Bildungsbereiche, wie kürzlich eine Anfrage des Netzwerks Baukulturelle Bildung gezeigt hat. Denn Kinder und Jugendliche sollten auch in der Architektur zu Gestaltern ihrer Zukunft werden.

Am 30. und 31. Oktober 2018 fand in Potsdam ein Konvent der Bundesstiftung Baukultur statt. Innerhalb dieser Bundesstiftung gibt es ein Netzwerk zur Baukulturellen Bildung. Dieses Netzwerk führte dort ein Fachforum mit Vorträgen und Workshops durch. Einige Monate zuvor hatte die Bundesstiftung Baukultur bei Michael Fritz einen Vortrag über unsere Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ und unser Angebot zur Bildung für nachhaltige Entwicklung angefragt. Wir beide hatten uns zunächst gefragt, welche Anknüpfungspunkte es geben könnte und was die Anfragenden wohl erwarten würden. Im Gespräch mit den Organisatorinnen wurde klar: Unter dem Titel "Bildung für nachhaltige Entwicklung – Fortbildung und Vorbild" war sowohl unsere Expertise und Umsetzung zu BNE als auch unsere Stiftung mit ihrem bundesweiten Bildungsnetzwerk als Vorbild gefragt.

Häusle-Bauer von morgen: Gute Lösungen sind gefragt

Als es soweit war, habe ich bei der Veranstaltung in Potsdam – augenzwinkernd angekündigt – wohl als einzige von vier Vortragenden den Begriff „Baukulturelle Bildung“ kein einziges Mal erwähnt. Aber es wurden mir und wohl auch den anderen Teilnehmenden im Laufe des Tages viele Verbindungen zur BNE und MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) klar: Die Mädchen und Jungen von heute sind die Bauherren, Architekten und Stadtplaner, „Häusle-Bauer“, Bewohner von Städten und Dörfern von morgen. Kinder und Jugendliche frühzeitig auf vorhandene Architektur aufmerksam zu machen, für Bauwerke und Bauvorhaben in ihrem Umfeld und in ihrem eigenen Interesse zu sensibilisieren und sie darüber hinaus zu Gestaltern ihrer Zukunft zu machen, sind Ziele des Netzwerks Baukulturelle Bildung. Der Bogen der Bildungsangebote des Netzwerks ist weit gespannt: von Exkursionen im Rahmen der Denkmalpflege bis zu partizipativen Prozessen beim Umbau einer Schule oder Kindertageseinrichtung. Dabei kommen manchmal die Methoden auch aus dem forschenden Lernen: Erkundungen im Umfeld der Kinder, Fragen aus dem Lebensalltag der Kinder und Jugendlichen aufgreifen oder sie selbst mit Fragen auf Entdeckungsreisen schicken. Nicht zuletzt sind bei Architektur und Bauen Lösungsansätze gefragt, die Bestandteil von MINT sind.

Ich musste nach dem Vortrag noch viele Fragen zur MINT-Bildung, BNE und unserer bundesweiten Netzwerkstruktur beantworten, habe selbst viel gelernt und bin froh, dass wir die Anfrage der Bundesstiftung Baukultur nicht abgelehnt haben.

Portrait von Ute Krümmel
Autor/in: Ute Krümmel

Ich bin Ute Krümmel, Diplom-Pädagogin, und leite bei der Stiftung Kinder forschen das Projekt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Seit vielen Jahren bewegen mich Fragen der Qualitätsentwicklung in Bildungseinrichtungen. Bevor ich zur Stiftung kam, habe ich die Serviceagentur "Ganztägig lernen Brandenburg" geleitet und als Moderatorin der Schul- und Unterrichtsentwicklungsinitiative "prima(r)forscher" der Deutsche Telekom Stiftung Veränderungsprozesse in Kita, Hort und Grundschule begleitet.

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