Bildungsnachrichten der Kalenderwoche 15

UNICEF fordert weltweit die Regierungen auf, mindestens zehn Prozent des Bildungsetats in frühkindliche Förderung zu investiert. 2017 seien es im Durchschnitt nur etwa sieben Prozent gewesen. Am Dienstag wurde eine Studie veröffentlicht aus der hervorgeht, dass weltweit mindestens 175 Millionen Kinder keinen Zugang zu vorschulischer Bildung haben. Die Gründe sind laut UNICEF Armut und der Bildungsstand der Mutter, ebenso wie Kriege und Katastrophen. „Wenn wir unseren Kindern das Beste im Leben ermöglichen wollen, müssen Staats- und Regierungschefs Vorschulbildung zu einer Priorität erklären und entsprechende Ressourcen bereitstellen", so UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.

Am Mittwoch hat Bundesbildungsministerin Anja Karliczek dem Kabinett den Berufsbildungsbericht 2019 vorgestellt. „Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist weiter gut“, sagt die Ministerin. „Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist erneut gestiegen. Das beweist die Attraktivität der Ausbildung“. Der Bericht enthält unter anderem Informationen zu Maßnahmen zur Verbesserung der Berufsorientierung und zu den Themen Inklusion und Integration. Ergänzend wurde vom Bundesinstitut für Berufsbildung ein Datenreport erstellt, der zusätzliche Informationen und Analysen rund um die Entwicklung der beruflichen Bildung bietet.

Seit Mittwoch ist Beate Stoffers neue Bildungsstaatssekretärin und damit Nachfolge von Mark Rackles. Scheeres und Rackles hätten sich im gegenseitigen Einvernehmen getrennt, so verlautete es aus Senatskreisen. Seit 2011 war Rackles als Staatssekretär maßgeblich verantwortlich für die Schulpolitik in Berlin.

Eine aktuelle Auswertung des Niedersächsischen Kultusministeriums zeigt, dass die Ganztagsschulquote im Schuljahr 2018/2019 angestiegen ist. „Wir halten fest am Kurs hochwertiger Ganztagsangebote und kalkulieren neue Ganztagsschulen in unseren Planungen ein“, unterstreicht Grant Hendrik Tonne, Niedersächsischer Kultusminister. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL/VDR ) teilt die Euphorie des Kultusministers über die gestiegene Ganztagsquote und die Hochwertigkeit dieser Angebote nicht. „Was nützen den Schulen die guten Ganztagskonzepte, wenn diese mangels Lehrkräften nicht umgesetzt werden können?“ so Torsten Neumann, VNL/VDR-Landesvorsitzender, kritisch. Der Ganztag kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Rahmenbedingungen auch in der Praxis stimmen. Dazu gehört insbesondere eine ausreichende Unterrichtsversorgung, die gerade derzeit an zahlreichen Ober-, Real- und Hauptschulen in Niedersachsen nicht gewährleistet ist.

80 Millionen Euro zusätzlich für deutlich mehr Personal und mehr Qualität in rheinland-pfälzischen Kitas. „Das Kita-Zukunftsgesetz legt ein starkes Fundament und schafft verlässliche Strukturen für unsere rheinland-pfälzische Kita-Landschaft“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig (SPD). Im Sommer 2018 hatte das Bildungsministerium den Entwurf für das Gesetz vorgestellt, der Entwurf wurde stark kritisiert. In einer ersten Reaktion beziehen die Gewerkschaften ver.di und GEW Stellung zum vorgelegten zweiten Entwurf. Einzelne wesentlichen Kritikpunkte wurden mit dem am Dienstag vorgestellten veränderten Gesetzentwurf aufgegriffen. Die Gewerkschaften werden den vorgestellten Gesetzentwurf intensiv prüfen und den Verlauf des weiteren parlamentarischen Verfahrens entsprechend kritisch begleiten.

Sachsen benötigt auch künftig ausreichend qualifizierte Erzieherinnen und Erziehern – ganz besonders im ländlichen Raum. Mit dem Bundesprogramm Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher wurde ein weiterer wichtiger Baustein dafür gelegt. Sachsens Arbeitsminister Martin Dulig: „Gute Arbeit für pädagogische Fachkräfte in unseren Kitas ist eine wesentliche Grundlage für eine gute Bildung, Erziehung und Betreuung unserer Kinder. Das Programm ist ein weiterer Baustein, um den Erzieherberuf attraktiver zu machen und die Beschäftigten in den Kitas zu entlasten.“