KW03: Auswirkungen der Kinderbetreuung auf Bildungserfolg

Auf dem Bild sieht man einen Erzieher mit Kindern.
© Christoph Wehrer/ Stiftung Kinder forschen
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INTERNATIONAL

Ist Kinderbetreuung positiv oder negativ für den späteren Erfolg in der Schule?

Das Whitepaper der Jacobs Foundation über eine Studie in der Schweiz präsentiert Antworten. Die Resultate des Whitepapers weisen auf einen positiven Zusammenhang von familienergänzenden Betreuungsangeboten und der kognitiven und sprachlichen Entwicklung der Kinder hin. Allerdings sind die Effekte erst ab dem zehnten Lebensjahr nachweisbar. Das Whitepaper zieht auch Schlussfolgerungen für die Politik. Die Studie zeigt, dass die Betreuungsqualität für die Entwicklung des Kindes ausschlaggebend ist. Darüber hinaus nimmt auch die Sprachförderung eine wichtige Funktion in der frühkindlichen Entwicklung ein. Kinder mit Migrationshintergrund können besonders profitieren, indem Sprachkompetenzen und damit ihre soziale Integration bereits vor dem Schuleintritt gefördert werden.

Jacobs Foundation

BUNDESWEIT

Neue KMK-Präsidentin

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig hat offiziell die Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz (KMK) übernommen. Sie folgt im Amt auf den hessischen Kultusminister, Prof. Dr. R. Alexander Lorz. Stefanie Hubig sagte anlässlich der Präsidentschaftsübergabe: "Bildungspolitik ist Zukunftspolitik und alle Länder stehen hier vor ähnlichen Herausforderungen. Der eingeschlagene Weg hin zu mehr Vergleichbarkeit und zur gemeinsamen Qualitätsentwicklung muss deshalb weitergehen. Daneben werde ich einen politischen Schwerpunkt bei der Stärkung der Europabildung in Schule und Ausbildung setzen. Wir brauchen mehr denn je viele laute Stimmen für ein starkes, freies und friedliches Europa." Die Agenda des Jahres 2020 der Kultusministerkonferenz wird durch die Vereinbarungen der Länder zu grundsätzlichen Fragen der Bildungspolitik sowie die Ausgestaltung des Bildungsrats, beziehungsweise eines wissenschaftlichen Begleitgremiums der KMK, bestimmt. Der Bildungsbericht 2020 mit dem Schwerpunktthema "Bildung in einer digitalisierten Welt" wird im Juni 2020 veröffentlicht. Zum Jahresende wird außerdem TIMSS 2019 vorgestellt. Die Studie erfasst das mathematische und naturwissenschaftliche Grundverständnis von Schülerinnen und Schülern am Ende der 4. Jahrgangsstufe.

Kultusministerkonferenz

Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern steigt weiter

Die zuletzt wieder gestiegene Anzahl an Geburten, der Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren und der geplante Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen wird den Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern weiter steigen lassen. Dabei sind bereits heute Fachkräfte in diesem Bereich knapp. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. In Deutschland sind rund 700.000 Erzieherinnen und Erzieher sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl um ein Drittel gestiegen. "Der Erzieherberuf hat stark an Bedeutung gewonnen", erklärt die IAB-Forscherin Anja Warning. Ursache sei vor allem der Ausbau der Kindertagesbetreuung, dem Haupttätigkeitsfeld von Erzieherinnen und Erziehern. Daten der IAB-Stellenerhebung, einer repräsentativen Arbeitgeberbefragung, zeigen überdurchschnittlich starke Rekrutierungsprobleme im Erzieherberuf. "Es ist Dringlichkeit gegeben, die Attraktivität des Berufs und der Erzieher-Ausbildung zu verbessern, um das Angebot an ausgebildeten Fachkräften deutlich zu erhöhen", so Warning. Ansatzpunkte seien eine weitere Steigerung der Zahl der Ausbildungsplätze, die Vergütung des bislang unbezahlten schulischen Ausbildungsanteils und vermehrte Möglichkeiten zum Quereinstieg. Darüber hinaus sei es wichtig, die Arbeitsbedingungen im Beruf zu verbessern, um diesen attraktiver zu machen.

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Portrait von Anna Lenke
Autor/in: Anna Lenke

In der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ unterstütze ich das Team Presse, Public Affairs und Digitale Kommunikation u.a. mit dem wöchentlichen Nachrichtenmonitoring und dem Pressespiegel. Während meines dualen Studiums in Bielefeld habe ich bereits erste Kommunikationserfahrungen sammeln können. Mir macht die Arbeit im bildungspolitischen Umfeld sehr viel Spaß und ich freue mich auf die kommenden Zeiten in der Stiftung.

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